Delphine Gauthier-Guiche

Ich bin Delphine Gauthier-Guiche
Willkommen auf meiner Website!
Entdecken Sie mein Werk…

Infos

Aktuelles Werk : « Robes de ciment » (Zementkleider)

20 ausgewählte Stellen eines schönen Gedichts werden in der Gestalt von Zeichnungen oder Basreliefs illustriert. Diese 20 Bilder werden als Musikpartituren für Horn Solo, Stimme und Körperbewegungen dienen. Ich sollte noch die Spielregeln dieser untypischen Noten festlegen. Das Schlussobjekt wird

im Atelier

bodies (black&white)

In der Serie bodies (black&white) – Körper (schwarz&weiß) – sind ein paar Aktskizzen gesammelt, die mit Kohle oder Bleistift entstanden.

Die zeichnende Hand folgt dem kontinuierlichen Hin-und-Her der Augen und wiedergibt die verschiedenen Hautgeweben durch Bewegungen, deren Gewicht und Geschwindigkeit modulieren. Es handelt sich nicht um eine photographische Abbildung des Models, sondern um Notizen über Sinnesempfindungen.

7 Ciels

7 Ciels (7 Himmel) ist eine Serie von Postkarten, die die Aussicht darstellen, die sich mir erbot, als ich in den Jahren 1999-2000 im 16. Stockwerk eines Gebäudes des Stadtteiles La Défense lebte. Dieser nahe Pariser Vorort war in der Zeit noch eine riesige Baustelle. Ich war fasziniert von der Intensität der Himmelsfarben – ein ästhetischer Effekt der Luftverschmutzung – und auch von der  lyrischen Note, die von dieser urbanen Landschaft rund um meiner Wohnung ausströmte: Kräne, Fabrik, unfertige Buildings, Strassen… das Ganze mit apokalyptischen rosa-roten Sonnenuntergängen gekrönt, oder in melancholische Wolken gehüllt.

Wir entschieden, meine Freundin und Dichterin Violaine Guillerm und ich, ein Büchlein zu entwickeln. Jeder der 7 gemalten Himmeln bekam einen Titel und einen kurzen Text, verfasst in der Art, wie man auf der Rückseite einer Postkarte ein paar schnelle Wörter schreibt.

Das Büchlein wurde nie herausgegeben.

Jedes Bild hat die übliche Postkartengrösse, DIN A6 = 10,5cm x 14,8cm. Die verwendete Technik ist eine Mischung aus Tusche, Pastellkreide und Collage.

Album du rêve

Album du Rêve (Album des Traums) wurde aus Abschweifungen im Bezug zu Begierde, Distanz, Einsamkeit und verstreichender Zeit geboren. Ich beschreibe hier einen ziemlich melancholischen Moment: wenn man seine Erinnerungen ohne nichts zu erwarten zerbröselt, aber als in diesem Moment ein Traum Gestalt annimmt. Die Titeln der Bilder geben direkte Auskunft über den allgemeinen Inhalt des Albums: «rêve» (Traum), «habitation de l’attente» (Behausung der Erwartung), «ô solitude!» (ach! Einsamkeit!), «à propos d’amour» (über Liebe). Ich hätte «Quadriptyque de l’Oisiveté», «Ditpyque-Cantique» und das Triptychon «Wroclaw 0808» dran anschließen sollen, aber ich bevorzugte, diese drei Einheiten zu isolieren, um ihre Entstehung besser zu detaillieren. Man kann die Skizzen zu den Leinwänden des «Album des Traums» in der Rubrik «Werke auf Papier» finden —> siehe «exercices préparatoires au Rêve» und «solitude/distance», sowie in der Rubrik «Poesie und Musik» —> siehe «Amour».

Von den 4 hier dargestellten Bildern entstand nur «habitation de l’attente» mit Acryl. Ich malte die anderen mit Öl auf Leinwand.

Vendée

La Vendée, auch «Côte de Lumière » genannt: das ist dort, wo meine Eltern wohnen  und, wo ich regelmässig in den Urlaub fahre. Auf jedem Besuch gehe ich am Ozean entlang spazieren und bin unermüdlich von den gleichen Ecken begeistert. 2012 bekam ich zu meinem Geburtstag eine riesige Box mit Pastellkreiden. Es gab darin um die 200 Farben! Diesen Schatz nutzend, fing ich sofort an, das Licht, die Felsen, den Strand, den Himmel, das Meer … zu zeichnen. Bald hat sich eine Art Ritual eingeführt, in dem ich versuche, mindestens ein Bild pro Woche zu schaffen, von selber Grösse und selber Technik. Die Pastellkreiden sind zu diesem « Freizeit-Album » das Basis Material geworden. Ich kombiniere sie mit Aquarell, Tusche, Stift und Acryl, erziele oft durch Collage einen haptischen Effekt. Jedes Bild wird auf einem Blatt dicken Papiers realisiert, 24x32cm groß.

panneaux

Das 200x100cm Format eignet sich zu linearen Panoramaforschungen. Ich sammelte hier zwei Leinwände, die miteinander genau diese Besetzung des Raumes in der Breite gemeinsam haben. Auf der ersten Leinwand steht ein promenade (Spaziergang), eine Reihe touristischen Details, zwischen denen der Blick wandert. Auf der zweiten Leinwand habe ich eine mur (Mauer) unter verschiedenen Aspekten dargestellt: es gibt die Trennwand, die isoliert, schützt oder ein Hindernis bildet, es gibt auch die Mauer, die man wie eine wichtige Lebenserfahrung durchläuft, die Mauer, die bekritzelt wird, die zerfallene Mauer, wo Unkraut wächst…

Ich malte beide panneaux (Schilder) mit einer Mischung aus Collage, Acryl und Pastellfarben.

 

petits dessins pour rire

In meiner Handtasche trage ich immer ein kleines Heft mit weissen Blättern, auf welchen ich mich vergnüge, mit Bleistift und Buntstiften zu kritzeln. Meine Muster sind oft Tiere (mit einer Vorliebe für Vögel) sowie manchmal Landschaften. Ich erledige diese Übungen dilettantisch, von manchen exotischen Namen entzückt, nun mit dem Bemühen, meine traditionelle Zeichentechnik auf einer spielerischen Art zu verbessern. Petits dessins pour rire (kleine Skizzen zum Spaß) sind ausgewählte Seiten aus meinen sukzessiven Heftchen.

45

über

Delphine Gauthier-Guiche, 

Musikerin (Hornistin) und bildende Künstlerin.

Geboren 1975 in Evreux (Frankreich), lernt sie zunächst das Klavier spielen. Sie entdeckt später das Horn und macht es bald zu ihrem Hauptinstrument. Parallel zu einem Jurastudium an der Pariser Universität, erhält sie in den Konservatorien von St-Maur-des-Fossés, Paris und Boulogne-Billancourt jeweils einen Ersten Preis im Fach Kammermusik, Naturhorn und chromatisches Horn. Sie ergänzt ihre Ausbildung an der Freiburger Musikhochschule (2001-2004 bei Prof. B. Schneider) und an der Schola Cantorum Basiliensis (2008-2009 bei Prof. Th. Müller). In Deutschland macht sie sich vertraut mit dem Repertoire des XX. und XXI. Jahrhunderts und tritt ins Ensemble Aventure ( www.ensemble-aventure.de ) als festes Mitglied ein. Als freischaffende Musikerin – und seit etwa 20 Jahren in Freiburg ansässig – reist sie meistens durch Europa und arbeitet als Orchestermusikerin, nun vor allem als Kammermusikerin und Solistin, der musikalischen Performance entschlossen zugewandt.

Neben dieser musikalischen Tätigkeit, widmet sich DGG seit vielen Jahren einer Forschung im Bereich der Malerei. Im Kontakt zu anderen Künstlern hat sie ein Können erworben, das es ihr ermöglicht, den zweiten Pol ihrer künstlerischen Beschäftigung zu gestalten. In einer tiefen Kenntnis der Musik fest verankert, entwirft ihre Methode doppeldeutige Brücken zwischen Künsten und Erfahrungen. Von einer Überlegung über die Bühnenwirkung des Konzertes sowie einer Analyse der Musik als Sprache ausgehend, entwickelt sich die musikalische Interpretation DGGs nicht selten auf einem Umweg über die Malerei. Ebenso bildet ihre musikalische Wahrnehmung der erforschten Formen und Strukturen die Grundlage für ihr plastisches Werk. Schließlich führt die Alltagspraxis der französischen, deutschen, englischen und spanischen Sprachen zu einer literarisch-intuitiven Form, in der die Übung der Übersetzung einem musikalischen Arrangement gleichkommt; und die sie veranlasst, Gedichte zu illustrieren, wie sie sie vertonen würde.

So wird aus diesen ganzen Ausdrucksmitteln ein klares Zusammenfließen der Gedanken ersichtlich.

Sie haben über DGGs Werk geschrieben...